Samstag, 31. Dezember 2011

LEBEN WIR IN EINER KLASSENGESELLSCHAFT?... - Christopher Zwi

"Eine der we­sent­li­chen In­ten­tio­nen Mois­he Pos­to­nes, die er in sei­nem Buch »Zeit, Ar­beit und ge­sell­schaft­li­che Herr­schaft« be­grün­det, ist die Kri­tik einer ein­sei­ti­gen Kri­tik der Di­stri­bu­ti­ons­ver­hält­nis­se vom Stand­punkt der Ar­beit aus, wel­che Pro­duk­ti­on selbst aus dem ana­ly­ti­schen Blick ver­liert. Die wert­kri­ti­sche Kri­tik der Ar­beit soll nicht vom Stand­punkt des Pro­le­ta­ri­ats aus for­mu­liert wer­den. Wäh­rend unter Pos­to­nes Ein­fluss ein Teil der Mar­xis­tIn­nen hier­zu­lan­de also die­je­ni­ge Klas­se, »die ihr eig­nes Pro­dukt als Ka­pi­tal pro­du­cirt« (Marx), ein für al­le­mal ab­ge­schrie­ben hat, er­freut sie sich an der Uni­ver­si­tät vie­ler­orts einer er­neu­ten lie­be­vol­len Zu­wen­dung in so­zi­al­ar­bei­te­ri­scher Ma­nier. Dass »die Klas­se« kein äu­ße­rer Ga­rant der Re­vo­lu­tio­nä­re für die Re­vo­lu­ti­on ist, soll­te klar sein. Dass das Pro­le­ta­ri­at im Na­tio­nal­so­zia­lis­mus zu Pöbel und das Bür­ger­tum zu Ge­sin­del wurde (Bruhn), macht eine gna­den­lo­se Kri­tik der tra­di­tio­nel­len Ar­bei­te­rIn­nen­be­we­gung zur not­wen­di­gen Vor­aus­set­zung von Kri­tik über­haupt. Ob aber die Ka­te­go­rie der Klas­se für eine kri­ti­sche Theo­rie der Ge­sell­schaft und damit eine Kri­tik als in­ten­dier­te Selbst­auf­he­bung des Pro­le­ta­ri­ats (deren Vor­aus­set­zung heute eine Kriegs­er­klä­rung an den An­ti­se­mi­tis­mus sein müss­te) damit gleich mit null und nich­tig sind, ist m.E. keine aus­ge­mach­te Sache."

Klassengesellschaft - Chris­to­pher Zwi


Quelle & Vortrag als MP3: http://audioarchiv.blogsport.de/?p=556

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