"Späte Gedanken" von C. G. Jung...
Dieser Beitrag enthält einige Ausschnitte aus Carl Gustav Jungs Autobiographie "Erinnerungen, Träume, Gedanken von C. G. Jung". Noch kurz vor seinem Tod hat C. G. Jung seiner Mitarbeiterin Aniela Jaffé wesentliche Gedanken über sein Leben und Werk mitgeteilt und sie mit der Aufzeichnung und Edition betraut. Einzelne Teile des Buches hat er selber verfasst.
Link zum Buch (PDF):
http://www.mahs.at/es...
Hier könnt ihr das Buch bestellen:
http://www.buch.de/buch/1756...
Folgendes sind Ausschnitte aus dem vorletzten und dem letzten Kapitel des Buches ("späte Gedanken" und "Rückblick"). In diesen Kapiteln resümmiert Jung seine zu Lebzeit gesammelten Erkenntnisse und Ansichten bezüglich der Transzendentalität des Seins und der Möglichkeit einer subjektiven Wahrheitsfindung das "Ewige Sein" betreffend.
(Bitte entschuldigt eventuelle Rechtschreibfehler und die vielen überflüssigen Leerstellen, welche die Wörter trennen. Über das Entfernen der Zeilenumbrüche hinaus, hätte es unglaublich viel Mühe in Anspruch genommen sämtliche überflüssige Leerstellen aus der kopierten Version zu entfernen. Meiner Auffassung nach ist es auch so lesbar...)
"Erinnerungen, Träume, Gedanken von C. G. Jung"
Kapitel "späte Gedanken":
Abschnitt II (S. 344):
"Es gibt kein besseres Mittel, das Individuum vor dem Verfließen mit den anderen zu schü tzen, als den Besitz eines Geheimnisses, das es hüten will oder hüten muß. Schon die Anfänge der Gesellschafts bildung lassen das Bedürfnis nach Geheimorganisationen erkennen. Wo kein aus zureichenden Gründen zu hütendes Geheimnis be steht, werden «Geheimn isse» erfunden oder zurechtgedreht, die dann von den privilegierten Eingeweihten «gewußt» und «verstanden» werden. Dies war bei den Rosenkreuzern und vielen anderen der Fall. Unter diesen Pseudogeheimnissen gibt es - ironischer weise - von den Eingeweihten ganz und gar nicht gewußte wirkliche Geheimnisse, z. B. in jenen Gesellschaften, die ihr «Geheimnis» vorzüglich der alchemistischen Tradition entnommen haben.
Das Bedürfnis nach Geheimtuerei ist auf primitiver Stufe von vitale r Bedeutung, indem das gemeinsame Geheimnis den Zement für das Zusammenhalten hergibt. Das Geheimnis auf der sozialen Stufe bedeutet eine hilfreiche Kompensation für den Mangel an Zusammenhalt der individuellen Persönlichkeit, welche durch be ständige Rück fälle in die ursprüngliche, unbewußte Identität mit den anderen immer wieder auseinanderbricht. Die Erreichung des Ziels, nämlich eines seiner Eigenart bewußten Individuums, wird dadurch zu einer langen, fast hoffnungslosen Erziehungsarbeit, weil auch die Gemeinschaft einzelner, durch Initiation bevorzugter In dividuen doch nur wieder durch unbewußte Identität bewerkstelligt wird, wenn es sich hier auch um eine sozial differenzierte Identität handelt. ...
Dieser Beitrag enthält einige Ausschnitte aus Carl Gustav Jungs Autobiographie "Erinnerungen, Träume, Gedanken von C. G. Jung". Noch kurz vor seinem Tod hat C. G. Jung seiner Mitarbeiterin Aniela Jaffé wesentliche Gedanken über sein Leben und Werk mitgeteilt und sie mit der Aufzeichnung und Edition betraut. Einzelne Teile des Buches hat er selber verfasst.
Link zum Buch (PDF):
http://www.mahs.at/es...
Hier könnt ihr das Buch bestellen:
http://www.buch.de/buch/1756...
Folgendes sind Ausschnitte aus dem vorletzten und dem letzten Kapitel des Buches ("späte Gedanken" und "Rückblick"). In diesen Kapiteln resümmiert Jung seine zu Lebzeit gesammelten Erkenntnisse und Ansichten bezüglich der Transzendentalität des Seins und der Möglichkeit einer subjektiven Wahrheitsfindung das "Ewige Sein" betreffend.
(Bitte entschuldigt eventuelle Rechtschreibfehler und die vielen überflüssigen Leerstellen, welche die Wörter trennen. Über das Entfernen der Zeilenumbrüche hinaus, hätte es unglaublich viel Mühe in Anspruch genommen sämtliche überflüssige Leerstellen aus der kopierten Version zu entfernen. Meiner Auffassung nach ist es auch so lesbar...)
"Erinnerungen, Träume, Gedanken von C. G. Jung"
Kapitel "späte Gedanken":
Abschnitt II (S. 344):
"Es gibt kein besseres Mittel, das Individuum vor dem Verfließen mit den anderen zu schü tzen, als den Besitz eines Geheimnisses, das es hüten will oder hüten muß. Schon die Anfänge der Gesellschafts bildung lassen das Bedürfnis nach Geheimorganisationen erkennen. Wo kein aus zureichenden Gründen zu hütendes Geheimnis be steht, werden «Geheimn isse» erfunden oder zurechtgedreht, die dann von den privilegierten Eingeweihten «gewußt» und «verstanden» werden. Dies war bei den Rosenkreuzern und vielen anderen der Fall. Unter diesen Pseudogeheimnissen gibt es - ironischer weise - von den Eingeweihten ganz und gar nicht gewußte wirkliche Geheimnisse, z. B. in jenen Gesellschaften, die ihr «Geheimnis» vorzüglich der alchemistischen Tradition entnommen haben.
Das Bedürfnis nach Geheimtuerei ist auf primitiver Stufe von vitale r Bedeutung, indem das gemeinsame Geheimnis den Zement für das Zusammenhalten hergibt. Das Geheimnis auf der sozialen Stufe bedeutet eine hilfreiche Kompensation für den Mangel an Zusammenhalt der individuellen Persönlichkeit, welche durch be ständige Rück fälle in die ursprüngliche, unbewußte Identität mit den anderen immer wieder auseinanderbricht. Die Erreichung des Ziels, nämlich eines seiner Eigenart bewußten Individuums, wird dadurch zu einer langen, fast hoffnungslosen Erziehungsarbeit, weil auch die Gemeinschaft einzelner, durch Initiation bevorzugter In dividuen doch nur wieder durch unbewußte Identität bewerkstelligt wird, wenn es sich hier auch um eine sozial differenzierte Identität handelt. ...