"Vor genau 100 Jahren, am 15. April 1912, sank im Nordatlantik auf der Überfahrt nach New York der Luxusliner Titanic - angeblich nach dem Zusammenprall mit einem Eisberg. Seit 100 Jahren wird der Tod von 1500 Menschen als tragisches Unglück und eine einmalige Verkettung unglücklicher Umstände dargestellt. Doch ist das wirklich so? Bei seinen akribischen Recherchen über die Titanic-Katastrophe stieß Bestseller-Autor Gerhard Wisnewski auf faszinierende Hintergründe und Zusammenhänge, die nur einen Schluss zulassen: Der Untergang der Titanic war kein Unglück, sondern ein Attentat..."
http://www.wisnewski.de/
http://info.kopp-verlag.de//hintergruende/enthuellungen/gerhard-wisnewski/verzweifelt-gesucht-der-titanic-eisberg...
Gerhard Wisnewski: Das Titanic-Attentat
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=bfVQgKB78tc
Verzweifelt gesucht: Der »Titanic-Eisberg«
Gerhard Wisnewski
Pünktlich zum 100. Jahrestag des Titanic-Untergangs am 15. April kochen Diskussionen und Kontroversen hoch. Während KOPP-Autor Gerhard Wisnewski in seinem neuen Buch »Das Titanic-Attentat« die These vertritt, dass die Titanic möglicherweise gar nicht von einem Eisberg getroffen wurde, sondern dass die Eisberge wahrscheinlich nur Legende und Kulisse für ein ganz anderes Geschehen waren, lehnen andere diese Vorstellung ab. Denn schließlich gibt es ja ein Foto des »schuldigen« Eisbergs, der die Titanic versenkte. Oder etwa nicht?...
Und ob. Man muss nur einen Blick in die Online-Enzyklopädie Wikipedia werfen. Da gibt es schließlich ein offenbar altes, etwas unscharfes Foto. Es zeigt einen Eisberg mit einem großen, weißen Gipfel in der Mitte und zwei kleineren Zacken an den Seiten. Das Gebilde wirkt sehr symmetrisch und erinnert an einen Kopf mit zwei Schultern. Wer die Enzyklopädie nur oberflächlich liest, könnte das für ein Beweisfoto halten. Wie immer kommt es jedoch auch auf das Kleingedruckte an. Der Eisberg ist nämlich nur der Eisberg, mit dem die Titanic »mutmaßlich« kollidierte, steht in der Bildunterschrift zu lesen.
Verdächtiger Nr. 1
Das erste, was an dem Bild auffällt: Der Eisberg wurde nicht etwa »in flagranti« ertappt, sondern auf dem Foto ist es heller Tag und die Titanic bereits seit vielen Stunden gesunken. Das Bild wurde angeblich »vom Chefsteward der Prinz Adalbert am frühen Morgen des 15. April 1912 aufgenommen, wenige Kilometer südlich der Stelle, an der die Titanic sank«, so der erläuternde Wikipedia-Text. Die deutsche »Prinz Adalbert« habe zu den Schiffen gehört, die der Titanic zu Hilfe eilen wollten. Passagiere und Besatzung der Titanic konnten den Eisberg nicht fotografieren, da es zum Zeitpunkt der angeblichen Kollision Nacht war und damit für damalige Fotoapparate zu dunkel. Überdies sind die Belege für eine Eisberg-Kollision, wie ich in meinem Buch zeigen konnte, erstens dünn gesät und zweitens äußerst widersprüchlich. Die angeblichen Zeugen (hauptsächlich aus der Besatzung) konnten sich nicht auf Form, Farbe oder Größe des Eisbergs einigen. Ja, nicht einmal darauf, ob sie überhaupt einen Eisberg sahen. Es gibt also keine verbindliche oder zumindest glaubwürdige Beschreibung des »Übeltäters«. Hätte man sich auf der anderen Seite aber nicht an die auffällige Dreizackform erinnern müssen?
Doch hören wir weiter Wikipedia. Wie schon gesagt, bezeichnet auch die Enzyklopädie den Eisberg nur als »mutmaßlichen« Verursacher des Unglücks: Wobei ein toter Gegenstand wie ein Eisberg natürlich gar nichts verursachen kann. Verursacher kann nur der Mensch sein, der das Schiff geführt hat, in diesem Fall also Kapitän Edward J. Smith. Aber sei's drum: Traf die Titanic nun auf diesen Eisberg oder nicht? Laut Wikipedia entdeckte der angebliche Fotograf auf der »Prinz Adalbert« »eine Spur von roter Farbe, ähnlich dem Anstrich der Titanic, nahe der Wasserlinie und schloss daraus auf eine nicht lange zurückliegende Kollision mit einem Schiff.«
Nun gut – wenn dem so gewesen sein sollte, dann müssen wir das schon glauben. Denn da es damals noch keine Farbfotografie gab, ist dieses Indiz nicht objektiv dokumentiert. Aber müsste man die Farbspur nicht wenigstens als dunkle Schramme sehen können? Eigentlich schon. Denn auch wenn sich die Farbe selbst nicht identifizieren lässt, müsste doch die künstliche Form einer solchen Schramme eine deutliche Sprache sprechen. Aber auf dem Bild selbst ist keinerlei Artefakt zu erkennen, wie ihn etwa eine künstlich gesetzte Farbspur darstellen würde. An der Backbordseite des Eisbergs (links) befindet sich zwar eine dunkle Stelle, bei der jedoch nichts auf einen künstlichen Ursprung hinweist. Demnach ist es wahrscheinlicher, dass es sich um einen Schatten handelt. Denn ganz offensichtlich befindet sich die (rechte) Steuerbordseite des Eisbergs im hellen Licht, wie die hell erleuchtete Abbruchkante an dieser Seite beweist. Vielleicht spielen zusätzlich auch Inhaltsstoffe des Eisbergs selbst eine Rolle, weil Eisberge nicht immer nur aus Eis bestehen, sondern auch aus allen möglichen anderen Materialien. Da sich an dem gesamten Eisberg keinerlei künstliche Einwirkung erkennen lässt, scheidet er als »Verdächtiger« im Prinzip aus. Aber nicht nur deshalb. Ein noch gewichtigeres Argument besteht darin, dass die Titanic nur unterhalb der Wasserlinie rot gestrichen war. Oberhalb der Wasserlinie war sie schwarz und konnte bei dem Eisberg deshalb oberhalb der Wasserlinie keine rote Schleifspur verursacht haben.
Verdächtiger Nr. 2
Aber nicht verzagen. Interessanterweise gibt es nämlich nicht nur einen Kandidaten, sondern gleich mehrere, die ganz sicher beziehungsweise »mutmaßlich« beziehungsweise »wohl« die Titanic getroffen haben. Nicht nur der damalige Chefsteward der »Prinz Adalbert«, sondern auch andere glaubten nämlich, den Stein der Weisen beziehungsweise den »Eisberg der Titanic« gefunden zu haben. Einer dieser »anderen« ist der deutsche Rundfunkreporter Henning Pfeifer.
Wie das kam, schildert eine Seite des Bayerischen Rundfunks: Vor zwölf Jahren, also im Jahr 2000, bekam Henning Pfeifer »von einem tschechischen Postkartensammler sieben Karten des Seemanns Rehorek angeboten. Eigentlich interessierte sich der BR-Journalist nur für eines der sieben Motive, gegen einen kleinen Aufschlag bekam er aber alle Karten zugeschickt. Als die Medien 2002 entdeckten, was für einen Sensationsfund er da durch Zufall gelandet hatte, ging das Bild um die Welt.« Denn: »Die Fachwelt war sich schnell einig: Es ist das einzig authentische Foto des Eisbergs.« Beweise? Bitte sehr: »Überlebende des Unglücks hatten erklärt, er sähe aus wie der Fels von Gibraltar, nur umgedreht«.
Also schauen wir uns die fragliche Zeugenaussage, die den »schuldigen« Eisberg angeblich beschreibt, einmal genauer an. Wie bereits gesagt gibt es eigentlich keine glaubwürdigen und schon gar nicht übereinstimmenden Aussagen über das Aussehen des angeblichen Eisbergs. Und siehe da: Auch diese, der zufolge der Eisberg angeblich erschien wie ein umgekehrter oder gespiegelter Felsen von Gibraltar, gehört dazu. Und zwar nicht, weil der Zeuge lügen würde, sondern weil seine Beschreibung gar nicht im Zusammenhang mit der Kollision stand. Die Schilderung stammt von einem überlebenden Erste-Klasse-Passagier namens Charles Stengel, der am Nachmittag des elften Tages vor der amerikanischen Untersuchungskommission des Unglücks aussagte. Betrachtet man die Zeugenaussage, dann stellt sich heraus: Um die Zeit der angeblichen Kollision lag Stengel im Bett und schlief. Geweckt wurde er nicht von der »Kollision«, sondern von seiner Frau – weil er im Schlaf gestöhnt hatte. Erst dann habe er einen »sanften Aufprall« und das Stoppen der Maschinen wahrgenommen, berichtete Stengel der Untersuchungskommission. Eilig zog man sich an und ging an Deck, wo man eine ganze Weile herumlief und auch den Kapitän sah. Von einem Eisberg ist dabei allerdings nicht die Rede. Viel später, etwa eineinhalb Stunden nach dem »Aufprall« beziehungsweise dem Stoppen der Maschinen, verließ man die Titanic in Rettungsboot Nr. 1. Erst dann sah Stengel Eisberge, und zwar nicht nur einen, sondern viele:
»Sie waren überall. Man konnte sie sehen. Sobald wir im Wasser waren, sobald das Boot schwamm, konnte man überall Eisberge sehen – wobei wir zuerst dachten, es seien Segelschiffe, und in ihre Richtung ruderten, bevor wir wieder umdrehten und in die andere Richtung fuhren. Sie waren in Sichtweite am ganzen Horizont.«
Auf die Frage, wie weit die Eisberge etwa weg gewesen seien, antwortete Stengel:
»Ziemlich weit weg, aber man konnte die Umrisse in der Dämmerung sehen.«
Das bedeutet: Die Eisberge befanden sich weit entfernt am Horizont. Dass einer von ihnen mit der Titanic kollidiert war, ist schon deshalb unwahrscheinlich. Aber hören wir weiter:
»Senator SMITH. Beschreiben Sie diese Eisberge. Wie groß waren sie?
Mr. STENGEL. Es gab einen bestimmten, sehr groß, der irgendwie aussah wie der Felsen von Gibraltar. Auf einer Seite war er hoch, und auch am anderen Ende stieg er an – ungefähr dieselbe Form wie der Felsen von Gibraltar.«
Der Felsen von Gibraltar fällt nach einer Seite deutlich ab; seine Enden sind unterschiedlich hoch. Die beiden Spitzen des fraglichen Eisbergs sind jedoch fast gleich hoch, so dass er eher an ein Kissen mit einem Knick in der Mitte erinnert. Woraus sich ergeben soll, dass die Titanic mit diesem Eisberg zusammenstieß, bleibt allerdings noch aus gewichtigeren Gründen rätselhaft: Stengel sah ihn erst nach der Wasserung des Bootes, und zwar als einen von vielen. Auch Stengel selbst zieht mit keinem Wort in Erwägung, dass die Titanic diesen Eisberg gerammt haben könnte – schließlich befanden sich die Eisberge in großer Entfernung am Horizont. Er hebt den Eisberg vielmehr nur aufgrund seiner auffälligen Form hervor.
So ist das mit den Eisbergen, die angeblich von der Titanic gerammt wurden. Erstens gibt es nicht nur einen Verdächtigen, sondern mindestens zwei, und zweitens nicht den geringsten Beweis, dass einer von ihnen mit dem Schiff zusammenstieß. Quod erat demonstrandum.
Quelle: http://info.kopp-verlag.de//hintergruende/enthuellungen/gerhard-wisnewski/verzweifelt-gesucht-der-titanic-eisberg...
http://www.wisnewski.de/
http://www.wisnewski.de/
http://info.kopp-verlag.de//hintergruende/enthuellungen/gerhard-wisnewski/verzweifelt-gesucht-der-titanic-eisberg...
Gerhard Wisnewski: Das Titanic-Attentat
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=bfVQgKB78tc
Verzweifelt gesucht: Der »Titanic-Eisberg«
Gerhard Wisnewski
Pünktlich zum 100. Jahrestag des Titanic-Untergangs am 15. April kochen Diskussionen und Kontroversen hoch. Während KOPP-Autor Gerhard Wisnewski in seinem neuen Buch »Das Titanic-Attentat« die These vertritt, dass die Titanic möglicherweise gar nicht von einem Eisberg getroffen wurde, sondern dass die Eisberge wahrscheinlich nur Legende und Kulisse für ein ganz anderes Geschehen waren, lehnen andere diese Vorstellung ab. Denn schließlich gibt es ja ein Foto des »schuldigen« Eisbergs, der die Titanic versenkte. Oder etwa nicht?...
Und ob. Man muss nur einen Blick in die Online-Enzyklopädie Wikipedia werfen. Da gibt es schließlich ein offenbar altes, etwas unscharfes Foto. Es zeigt einen Eisberg mit einem großen, weißen Gipfel in der Mitte und zwei kleineren Zacken an den Seiten. Das Gebilde wirkt sehr symmetrisch und erinnert an einen Kopf mit zwei Schultern. Wer die Enzyklopädie nur oberflächlich liest, könnte das für ein Beweisfoto halten. Wie immer kommt es jedoch auch auf das Kleingedruckte an. Der Eisberg ist nämlich nur der Eisberg, mit dem die Titanic »mutmaßlich« kollidierte, steht in der Bildunterschrift zu lesen.
Verdächtiger Nr. 1
Das erste, was an dem Bild auffällt: Der Eisberg wurde nicht etwa »in flagranti« ertappt, sondern auf dem Foto ist es heller Tag und die Titanic bereits seit vielen Stunden gesunken. Das Bild wurde angeblich »vom Chefsteward der Prinz Adalbert am frühen Morgen des 15. April 1912 aufgenommen, wenige Kilometer südlich der Stelle, an der die Titanic sank«, so der erläuternde Wikipedia-Text. Die deutsche »Prinz Adalbert« habe zu den Schiffen gehört, die der Titanic zu Hilfe eilen wollten. Passagiere und Besatzung der Titanic konnten den Eisberg nicht fotografieren, da es zum Zeitpunkt der angeblichen Kollision Nacht war und damit für damalige Fotoapparate zu dunkel. Überdies sind die Belege für eine Eisberg-Kollision, wie ich in meinem Buch zeigen konnte, erstens dünn gesät und zweitens äußerst widersprüchlich. Die angeblichen Zeugen (hauptsächlich aus der Besatzung) konnten sich nicht auf Form, Farbe oder Größe des Eisbergs einigen. Ja, nicht einmal darauf, ob sie überhaupt einen Eisberg sahen. Es gibt also keine verbindliche oder zumindest glaubwürdige Beschreibung des »Übeltäters«. Hätte man sich auf der anderen Seite aber nicht an die auffällige Dreizackform erinnern müssen?
Doch hören wir weiter Wikipedia. Wie schon gesagt, bezeichnet auch die Enzyklopädie den Eisberg nur als »mutmaßlichen« Verursacher des Unglücks: Wobei ein toter Gegenstand wie ein Eisberg natürlich gar nichts verursachen kann. Verursacher kann nur der Mensch sein, der das Schiff geführt hat, in diesem Fall also Kapitän Edward J. Smith. Aber sei's drum: Traf die Titanic nun auf diesen Eisberg oder nicht? Laut Wikipedia entdeckte der angebliche Fotograf auf der »Prinz Adalbert« »eine Spur von roter Farbe, ähnlich dem Anstrich der Titanic, nahe der Wasserlinie und schloss daraus auf eine nicht lange zurückliegende Kollision mit einem Schiff.«
Nun gut – wenn dem so gewesen sein sollte, dann müssen wir das schon glauben. Denn da es damals noch keine Farbfotografie gab, ist dieses Indiz nicht objektiv dokumentiert. Aber müsste man die Farbspur nicht wenigstens als dunkle Schramme sehen können? Eigentlich schon. Denn auch wenn sich die Farbe selbst nicht identifizieren lässt, müsste doch die künstliche Form einer solchen Schramme eine deutliche Sprache sprechen. Aber auf dem Bild selbst ist keinerlei Artefakt zu erkennen, wie ihn etwa eine künstlich gesetzte Farbspur darstellen würde. An der Backbordseite des Eisbergs (links) befindet sich zwar eine dunkle Stelle, bei der jedoch nichts auf einen künstlichen Ursprung hinweist. Demnach ist es wahrscheinlicher, dass es sich um einen Schatten handelt. Denn ganz offensichtlich befindet sich die (rechte) Steuerbordseite des Eisbergs im hellen Licht, wie die hell erleuchtete Abbruchkante an dieser Seite beweist. Vielleicht spielen zusätzlich auch Inhaltsstoffe des Eisbergs selbst eine Rolle, weil Eisberge nicht immer nur aus Eis bestehen, sondern auch aus allen möglichen anderen Materialien. Da sich an dem gesamten Eisberg keinerlei künstliche Einwirkung erkennen lässt, scheidet er als »Verdächtiger« im Prinzip aus. Aber nicht nur deshalb. Ein noch gewichtigeres Argument besteht darin, dass die Titanic nur unterhalb der Wasserlinie rot gestrichen war. Oberhalb der Wasserlinie war sie schwarz und konnte bei dem Eisberg deshalb oberhalb der Wasserlinie keine rote Schleifspur verursacht haben.
Verdächtiger Nr. 2
Aber nicht verzagen. Interessanterweise gibt es nämlich nicht nur einen Kandidaten, sondern gleich mehrere, die ganz sicher beziehungsweise »mutmaßlich« beziehungsweise »wohl« die Titanic getroffen haben. Nicht nur der damalige Chefsteward der »Prinz Adalbert«, sondern auch andere glaubten nämlich, den Stein der Weisen beziehungsweise den »Eisberg der Titanic« gefunden zu haben. Einer dieser »anderen« ist der deutsche Rundfunkreporter Henning Pfeifer.
Wie das kam, schildert eine Seite des Bayerischen Rundfunks: Vor zwölf Jahren, also im Jahr 2000, bekam Henning Pfeifer »von einem tschechischen Postkartensammler sieben Karten des Seemanns Rehorek angeboten. Eigentlich interessierte sich der BR-Journalist nur für eines der sieben Motive, gegen einen kleinen Aufschlag bekam er aber alle Karten zugeschickt. Als die Medien 2002 entdeckten, was für einen Sensationsfund er da durch Zufall gelandet hatte, ging das Bild um die Welt.« Denn: »Die Fachwelt war sich schnell einig: Es ist das einzig authentische Foto des Eisbergs.« Beweise? Bitte sehr: »Überlebende des Unglücks hatten erklärt, er sähe aus wie der Fels von Gibraltar, nur umgedreht«.
Also schauen wir uns die fragliche Zeugenaussage, die den »schuldigen« Eisberg angeblich beschreibt, einmal genauer an. Wie bereits gesagt gibt es eigentlich keine glaubwürdigen und schon gar nicht übereinstimmenden Aussagen über das Aussehen des angeblichen Eisbergs. Und siehe da: Auch diese, der zufolge der Eisberg angeblich erschien wie ein umgekehrter oder gespiegelter Felsen von Gibraltar, gehört dazu. Und zwar nicht, weil der Zeuge lügen würde, sondern weil seine Beschreibung gar nicht im Zusammenhang mit der Kollision stand. Die Schilderung stammt von einem überlebenden Erste-Klasse-Passagier namens Charles Stengel, der am Nachmittag des elften Tages vor der amerikanischen Untersuchungskommission des Unglücks aussagte. Betrachtet man die Zeugenaussage, dann stellt sich heraus: Um die Zeit der angeblichen Kollision lag Stengel im Bett und schlief. Geweckt wurde er nicht von der »Kollision«, sondern von seiner Frau – weil er im Schlaf gestöhnt hatte. Erst dann habe er einen »sanften Aufprall« und das Stoppen der Maschinen wahrgenommen, berichtete Stengel der Untersuchungskommission. Eilig zog man sich an und ging an Deck, wo man eine ganze Weile herumlief und auch den Kapitän sah. Von einem Eisberg ist dabei allerdings nicht die Rede. Viel später, etwa eineinhalb Stunden nach dem »Aufprall« beziehungsweise dem Stoppen der Maschinen, verließ man die Titanic in Rettungsboot Nr. 1. Erst dann sah Stengel Eisberge, und zwar nicht nur einen, sondern viele:
»Sie waren überall. Man konnte sie sehen. Sobald wir im Wasser waren, sobald das Boot schwamm, konnte man überall Eisberge sehen – wobei wir zuerst dachten, es seien Segelschiffe, und in ihre Richtung ruderten, bevor wir wieder umdrehten und in die andere Richtung fuhren. Sie waren in Sichtweite am ganzen Horizont.«
Auf die Frage, wie weit die Eisberge etwa weg gewesen seien, antwortete Stengel:
»Ziemlich weit weg, aber man konnte die Umrisse in der Dämmerung sehen.«
Das bedeutet: Die Eisberge befanden sich weit entfernt am Horizont. Dass einer von ihnen mit der Titanic kollidiert war, ist schon deshalb unwahrscheinlich. Aber hören wir weiter:
»Senator SMITH. Beschreiben Sie diese Eisberge. Wie groß waren sie?
Mr. STENGEL. Es gab einen bestimmten, sehr groß, der irgendwie aussah wie der Felsen von Gibraltar. Auf einer Seite war er hoch, und auch am anderen Ende stieg er an – ungefähr dieselbe Form wie der Felsen von Gibraltar.«
Der Felsen von Gibraltar fällt nach einer Seite deutlich ab; seine Enden sind unterschiedlich hoch. Die beiden Spitzen des fraglichen Eisbergs sind jedoch fast gleich hoch, so dass er eher an ein Kissen mit einem Knick in der Mitte erinnert. Woraus sich ergeben soll, dass die Titanic mit diesem Eisberg zusammenstieß, bleibt allerdings noch aus gewichtigeren Gründen rätselhaft: Stengel sah ihn erst nach der Wasserung des Bootes, und zwar als einen von vielen. Auch Stengel selbst zieht mit keinem Wort in Erwägung, dass die Titanic diesen Eisberg gerammt haben könnte – schließlich befanden sich die Eisberge in großer Entfernung am Horizont. Er hebt den Eisberg vielmehr nur aufgrund seiner auffälligen Form hervor.
So ist das mit den Eisbergen, die angeblich von der Titanic gerammt wurden. Erstens gibt es nicht nur einen Verdächtigen, sondern mindestens zwei, und zweitens nicht den geringsten Beweis, dass einer von ihnen mit dem Schiff zusammenstieß. Quod erat demonstrandum.
Quelle: http://info.kopp-verlag.de//hintergruende/enthuellungen/gerhard-wisnewski/verzweifelt-gesucht-der-titanic-eisberg...
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